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Sonja Kolbe

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Die Tresorübung

Du hast das Gefühl, von überwältigenden Emotionen verfolgt zu werden, schläfst schlecht und verlierst Dich ständig in quälenden Gedanken an Vergangenes oder Belastendes? Manchmal scheint es, als ob wir nicht im Jetzt sein können, da uns die Last dieser Gedanken oder Gefühle fest im Griff hat.

Dann lade ich Dich zu einer Übung ein, die Dich dabei unterstützen kann, Abstand zu diesen Gedanken, Gefühlen oder Bildern zu bekommen und so mehr zur Ruhe zu kommen.

Die folgende Imaginationstechnik von Luise Reddemann öffnet einen sicheren Raum für diese Dinge und ermöglicht es Dir, behutsam mit den Herausforderungen umzugehen, die Dein inneres Gleichcht stören. Die Tresorübung ist wie ein Schlüssel zu einem verborgenen Raum in Deinem Inneren, in dem Du Deine Ängste, Sorgen und unverarbeiteten Emotionen aufbewahren und wegschließen kannst. Und es ist gut zu wissen, dass Du jederzeit zurück zu dem inneren Raum und dem Tresor kehren kannst, um etwas hineinzulegen oder herauszuholen.

Vorbereitung:
Setze Dich an einen ruhigen Ort, an dem Du ungestört bist. Achte darauf, dass Du bequem sitzen oder liegen kannst. Schließe die Augen, um Dich besser auf Deine inneren Bilder, Gefühle und Gedanken konzentrieren zu können.

Entspannung:
Beginne mit einigen tiefen Atemzügen, um Deinen Körper zu entspannen. Atme ruhig und gleichmäßig ein und aus. Spüre dabei, wie sich mit jedem Atemzug Anspannung löst.

Innerer Raum:
Stelle dir vor, Du betrittst einen sicheren Raum. Dieser Raum ist nur für Dich und bietet Schutz vor äußeren Einflüssen oder Personen. Es kann ein Raum sein, den Du dir selbst ausmalst – sei es ein gemütliches Zimmer, ein Garten oder ein anderer Ort, der für Dich Sicherheit symbolisiert. Wichtig ist, dass nur Du diesen Raum betreten kannst.

Tresor visualisieren:
In diesem sicheren Raum gibt es einen Tresor. Stelle Dir diesen Tresor so konkret wie möglich vor. Es kann ein echter Tresor sein, eine Kiste oder irgendetwas anderes, indem Du Dinge, die Dich aktuell belasten, weglegen kannst. Wichtig ist, dass dieser Tresor ein Schloss hat, das nur Du öffnen kannst. Beachte Details wie Farbe, Form und Größe.

Bilder / Gedanken / Gefühle in den Tresor legen:
Stelle Dir nun vor, wie Du in den sicheren Raum gehst und auf den Tresor zugehst. Stell Dir dies bitte so detailliert wie möglich vor. Nun öffnest Du den Tresor und stellst Dir vor, wie Du alles, was Dich aktuell belastet, in diesen Tresor legst. Du kannst Dir auch verschiedene Boxen innerhalb Deines Tresors vorstellen. Vielleicht möchtest Du eine Box für Vergangenes und eine Box für Aktuelles nutzen? Du kannst es so einrichten, wie es sich für Dich richtig anfühlt. Alles, was Dich aktuell belastet, legst Du nun bewusst und langsam in den Tresor. Gefühle, Bilder, Gedanken kannst Du jetzt in diesen Tresor legen. Und nichts geht verloren. Es bleibt sicher verwahrt und kann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn Du bereit dazu bist, wieder hervorgeholt werden. Muss es aber nicht.

Wenn Du fertig bist und alles so ist, wie es für Dich stimmig ist, schließe den Tresor langsam und bewusst ab und verlasse den Raum. Und auch diesen schließt Du wieder sicher ab.

Dankbarkeit:
Bedanke Dich bei Deinem inneren Raum und dem Tresor für ihre Hilfe. Spüre die Dankbarkeit für diese Möglichkeit.

Langsam zurückkehren:
Öffne behutsam wieder die Augen und nimm Dir Zeit, um langsam in die äußere Realität zurückzukehren. Beachte dabei, wie sich dein Körper anfühlt und welche Veränderungen Du bemerkst.

Die Tresorübung ist eine persönliche Reise, die Du in Deinem eigenen Tempo machst. Achte darauf, Dir genügend Zeit zu lassen und sei liebevoll zu Dir selbst während des Prozesses. Du kannst diese Übung so oft wiederholen, wie Du möchtest. Du kannst auch „nur mal so“ in den Raum gehen und wieder gehen – ganz wie Du magst.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Du Unterstützung benötigst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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