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Name: Milva Pauletto
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Der Eintrag: Ich möchte gerne eine alte Fabel mit dir teilen.

* Der Elefant und die Blinden *

Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle kamen blind auf die Welt. Diese Gelehrten waren noch nie einem Elefanten begegnet. Der König lud sie ein, das Wesen des Elefanten nur durch Berührungen zu erschliessen.

Nun standen die fünf Gelehrten um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen. Nach einer Weile begannen die Blinden, über ihre Eindrücke zu sprechen.

Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: "Ein Elefant ist wie ein langer Arm."
Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: "Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein grosser Fächer."
Der dritte Gelehrte sprach: "Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule." Er hatte ein Bein des Elefanten berührt.
Der vierte Weise sagte: "Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende", denn er hatte den Schwanz des Elefanten ertastet.
Und der fünfte Weise berichtete dem König: "Also ich sage, ein Elefant ist wie eine riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten darauf." Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.

Nach diesen widersprüchlichen Äusserungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist. Doch der König lächelte und sprach: "Ich danke euch. Ja, ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie dicke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine riesige Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist.“

Die Gelehrten erkannten, dass jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte. Wie der König ihnen sagte, hatte jeder von ihnen Recht. Denn in Wahrheit hat ein Elefant all die Eigenschaften, die die Blinden beschrieben haben. Und noch viele mehr als diese.

* Was zeigt uns diese Geschichte? *
Wenn du und ich auf eine Sache blicken, haben wir eine unterschiedliche Perspektive und Deutung. Wir sehen jeweils einen Aspekt vom grossen Ganzen. Was wir als Wirklichkeit wahrnehmen ist relativ und lässt sich durch neue Informationen und Erfahrungen verändern.

Ist es dir auch schon passiert, dass du dachtest, du müsstest anderen beweisen, dass du im Recht bist? Oder wurdest du schon einmal in deiner Wahrnehmung unsicher, weil andere eine ganz andere Sicht vertraten? Dann kann dir die Geschichte mit dem Elefanten und den Blinden womöglich helfen.

Es gibt nicht die EINE Realität, sondern ganz unterschiedliche Blickwinkel und Wahrnehmungen davon. Die ganze Wahrheit ist komplex. Sie setzt sich aus vielen relativen Wirklichkeiten zusammen, die alle nebeneinander im Raum stehen bleiben können. Das ist der Weg heraus aus der bewertenden „entweder oder“-Haltung von schwarz und weiß, richtig und falsch, gut und böse, hin zu einer integrierenden „sowohl als auch“-Haltung.

Du kannst im Alltag ausprobieren, welche Wirkung es hat, verschiedene Blickwinkel gleichwertig gelten zu lassen, statt Recht haben zu wollen. Aus deiner Perspektive hast du ja sowieso Recht. Der andere hat aus seiner Perspektive und Deutung jedoch genauso Recht. Jeder von uns hat eine begrenzte Wahrnehmung. Es kann sehr bereichernd sein und zu mehr Gelassenheit führen, wenn wir andere Perspektiven und Blickwinkel als eine weitere relative Wahrheit anerkennen.
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